Wallbox-Förderung 2025: Welche Zuschüsse es noch gibt und warum sich die Wallbox trotzdem lohnt
Die Zeiten der üppigen bundesweiten Zuschüsse für private Wallboxen sind vorbei, aber das heißt nicht, dass sich eine eigene Ladestation zu Hause nicht mehr rechnet. In diesem Beitrag bekommen Sie einen aktuellen Überblick über den Stand der Wallbox-Förderung im Jahr 2025, welche regionalen Programme es noch gibt und wie Sie auch ohne Zuschuss die Kosten deutlich senken können.
1. Bundesweite Wallbox-Förderung: Stand 2025
Die bekannte KfW-Förderung 442, mit der ein Komplettpaket aus Photovoltaik-Anlage, Batteriespeicher und Wallbox mit bis zu 10.200 Euro bezuschusst wurde, ist seit 2023 komplett ausgeschöpft. Der Fördertopf wurde nicht erneut aufgefüllt, und für 2025 ist im Bundeshaushalt keine neue bundesweite Förderung für private Wallboxen vorgesehen.
Wichtig für alle, die bereits rechtzeitig einen Antrag gestellt haben: Liegt Ihnen eine schriftliche Zusage der KfW vor, bleibt der zugesagte Zuschuss in der Regel erhalten. Entscheidend ist, dass Sie die technischen Anforderungen einhalten und alle geforderten Nachweise fristgerecht einreichen. Prüfen Sie deshalb sorgfältig, welche Unterlagen (Rechnungen, Inbetriebnahmeprotokolle, Nachweis über Ökostromtarif etc.) die Förderbank verlangt.
2. Regionale Programme: Hier gibt es noch Geld für Ihre Wallbox
Auch wenn es keine bundesweite Förderung mehr gibt, zahlen einige Bundesländer, Städte, Gemeinden und Energieversorger weiterhin Zuschüsse. Häufig werden dabei bestimmte Zielgruppen unterstützt, zum Beispiel:
– Eigentümer von Mehrfamilienhäusern, die Ladepunkte für Mieterinnen und Mieter schaffen.
– Wohnungsunternehmen und WEGs, die Stellplätze mit Ladeinfrastruktur ausstatten.
– Kommunen oder Unternehmen, die öffentlich zugängliche Ladepunkte installieren.
Die Förderbedingungen unterscheiden sich stark: In manchen Programmen werden nur intelligente, steuerbare Wallboxen mit einer bestimmten Mindestleistung gefördert, in anderen ist ein Ökostromtarif Pflicht oder es werden nur Ladepunkte im Rahmen größerer Projekte bezuschusst. Üblich sind Zuschüsse von einigen Hundert bis zu rund 2.500 Euro pro Ladepunkt, je nach Programmumfang.
So finden Sie regionale Wallbox-Förderungen
Um herauszufinden, ob es in Ihrer Region noch Zuschüsse gibt, gehen Sie am besten in drei Schritten vor:
1. Bundesland prüfen: Informieren Sie sich auf den Webseiten Ihres Bundeslandes nach Programmen zur E-Mobilität, Ladeinfrastruktur oder Klimaschutz. Oft sind Wallboxen Teil größerer Förderpakete.
2. Stadtwerke und Gemeinde anfragen: Viele Stadtwerke und Energieversorger bieten eigene Programme an, wie z. B. Zuschüsse für den Einbau einer Wallbox beim gleichzeitigen Abschluss eines bestimmten Stromtarifs. Fragen Sie auch direkt in Ihrer Gemeinde nach lokalen Klimaschutz- oder Mobilitätsprogrammen.
3. Aktuelle Übersichten nutzen: Verbraucherportale und Automobilclubs pflegen Übersichten über bestehende Wallbox-Förderprogramme. Diese Listen sind eine gute erste Orientierung, ersetzen aber nicht die Prüfung der Originalbedingungen, da Programme kurzfristig starten oder enden können.
Ganz wichtig: In nahezu allen Programmen gilt das Prinzip „erst Antrag, dann Bestellung“. Kaufen oder installieren Sie die Wallbox erst, wenn die Förderung schriftlich bewilligt wurde.
3. Warum sich eine Wallbox auch ohne Zuschuss lohnt
Selbst ohne Förderung kann sich eine Wallbox finanziell und praktisch lohnen, insbesondere, wenn Sie zu Hause oder im Unternehmen regelmäßig laden.
Bequemlichkeit und Alltagstauglichkeit: Sie laden Ihr Elektroauto dort, wo es ohnehin die meiste Zeit steht, zu Hause oder auf dem Firmenparkplatz. Kein Warten an öffentlichen Ladesäulen, keine Umwege.
Geringere Stromkosten: Der Ladestrom aus dem eigenen Hausanschluss ist in der Regel günstiger als an öffentlichen Schnellladern. Mit einem passenden Stromtarif oder dynamischen Tarifen können Sie zusätzlich sparen, indem Sie überwiegend zu günstigen Zeiten laden.
Perfekte Ergänzung zur Photovoltaik: Wer eine PV-Anlage besitzt oder plant, kann tagsüber direkt Sonnenstrom ins Auto laden. Damit sinken die „Tankkosten“ deutlich und Sie nutzen mehr vom selbst erzeugten Strom anstatt ihn einzuspeisen.
Mehr Sicherheit als eine Haushaltssteckdose: Wallboxen sind für hohe Dauerlasten ausgelegt und verfügen über integrierte Schutzfunktionen. Das Laden über eine normale Schuko-Steckdose ist nur als Notlösung vorgesehen und kann bei regelmäßiger Nutzung zu Überhitzung und Schäden führen.
4. Weitere Sparmöglichkeiten rund um E-Auto und Wallbox
Auch wenn es keine direkte Investitionsförderung gibt, können Sie Ihre Kosten durch andere Instrumente reduzieren:
Steuervorteile bei Dienstwagen: Wird das Elektroauto als Dienstwagen genutzt, profitieren Sie von der reduzierten Versteuerung des geldwerten Vorteils. Für viele E-Dienstwagen werden nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises angesetzt, das reduziert die monatliche Steuerlast deutlich.
Günstiger Ladestrom: Spezielle E-Auto-Tarife oder zeitvariable Tarife können die Stromkosten weiter senken. Hier lohnt sich ein Vergleich der Anbieter. Achten Sie vor allem auf Grundgebühr, Arbeitspreis und Vertragslaufzeit.
5. Schritt für Schritt zur eigenen Wallbox
Damit Sie keine Förderchance verpassen und die Installation reibungslos läuft, empfiehlt sich ein strukturiertes Vorgehen:
1. Situation analysieren: Wie oft laden Sie das Auto? Steht ein zweites E-Auto an? Haben Sie bereits eine PV-Anlage oder planen Sie diese? Wie sieht Ihr Stromanschluss aus?
2. Fördermöglichkeiten prüfen: Recherchieren Sie Programme von Bundesland, Kommune, Stadtwerken und ggf. Arbeitgeber. Prüfen Sie Fristen, technische Anforderungen und die Frage, ob der Antrag vor der Bestellung gestellt werden muss.
3. Angebot vom Elektrofachbetrieb einholen: Lassen Sie sich beraten, welche Leistung (meist 11 kW), welches Modell und welche Zusatzfunktionen (z. B. Lastmanagement, PV-Überschussladen, Backend-Anbindung) sinnvoll sind. In vielen Förderprogrammen muss ein Fachbetrieb die Installation übernehmen und im Protokoll bestätigen.
4. Antrag stellen und Zusage abwarten: Reichen Sie alle geforderten Unterlagen ein und bestellen Sie die Wallbox erst nach schriftlicher Zusage. Andernfalls kann der Zuschuss entfallen.
5. Installation, Inbetriebnahme und Nachweis: Nach der Montage erstellt der Elektriker die notwendigen Protokolle, meldet die Wallbox beim Netzbetreiber und unterstützt Sie ggf. bei den Nachweisen für das Förderprogramm.
6. Ausblick: Was kommt nach 2025?
Die Bundesregierung arbeitet an neuen Fördermodellen für die Ladeinfrastruktur, insbesondere für Mehrparteienhäuser und gemeinsam genutzte Ladepunkte. Konkrete Programme für private Einfamilienhaus-Wallboxen sind derzeit jedoch nicht in Sicht. Umso wichtiger ist es, regionale Programme im Blick zu behalten und flexibel zu reagieren, sobald neue Töpfe geöffnet werden.
Fazit: Jetzt planen, regionale Chancen nutzen
Auch wenn die großen KfW-Programme ausgelaufen sind, ist die Investition in eine Wallbox nach wie vor sinnvoll. Sie machen sich unabhängiger von öffentlichen Ladesäulen, senken Ihre Betriebskosten und schaffen die Grundlage für ein stimmiges Energiekonzept mit Photovoltaik und eventuell Batteriespeicher.
Wer sich etwas Zeit für die Recherche nimmt und Angebote vergleicht, kann mit regionalen Förderprogrammen, günstigen Stromtarifen und Steuervorteilen einen Großteil der Investitionskosten abfedern.
Quellen:
ADAC Wallbox Förderung
Enpal Wallbox-Förderung

